Rangnick Nagelsmann
Zwei, die den Bayern zugunsten der Nationalmannschaft abgesagt haben: Ralf Rangnick (links) und Julian Nagelsmann.
APA/ROLAND SCHLAGER

Auf den Tag der Arbeit folgte der Tag des Bauches. Denn Österreichs Fußball wird eine nachhaltige Magenverstimmung erspart. Ralf Rangnick hat Bayern München abgesagt, er bleibt Teamchef. Das zeugt von Größe, wobei die Entscheidungsfindung etwas kürzer hätte ausfallen können. Pfeif drauf.

Mitleid mit den Bayern ist nicht angebracht, der FC Hollywood ist in der Lage, Absagen zu kompensieren. Rangnick hätte mehr als das Zehnfache verdient, sie haben ihm den roten Teppich ausgerollt. Die Rechnung wurde allerdings ohne den Haubenkoch gemacht. Rangnick hörte letztendlich auf sein Herz, seinen Bauch. Er fühlt sich hier pudelwohl und sieht in der Nationalmannschaft enormes Potenzial.

Video: Ralf Rangnick bleibt ÖFB als Teamchef treu
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Kluger Fußballbund

Geld hat der fast 66-Jährige in seiner Karriere ausreichend verdient, insofern war er in einer Luxussituation. Trotzdem ist der Verbleib auch ein gesellschaftspolitisches Zeichen. Eine Absage an die Hektik, an die Millionen, ein Bekenntnis zur Harmonie. Dinge, die man begonnen hat, soll man auch zu Ende bringen.

Der Österreichische Fußballbund hat alles richtig gemacht, sein Aushängeschild nicht unter Druck gesetzt. Die Reise kann also weitergehen. Zu Rangnicks Seligsprechung fehlt nur noch der EM-Titel. (Christian Hackl, 2.5.2024)