Wer ist Dmitri Medwedew? Nun, von 2008 bis 2012 war er Präsident der Russischen Föderation, bis 2020 Ministerpräsident. Seither ist er Vizevorsitzender des Sicherheitsrats der Russischen Föderation, des höchsten Gremiums zur Außen- und Sicherheitspolitik.

Außerdem ist er Landkartenumzeichner. Vor kurzem trat er beim russischen Jugendkongress vor einer riesigen Karte auf, in der die Umrisse einiger Staaten doch ziemlich verändert waren. Vor allem die Ukraine ist auf ein kleines Territorium rund um Kiew geschrumpft. Der Rest gehört natürlich Russland, aber auch Polen, Ungarn und Rumänien sollen Teile abbekommen (die ihnen früher einmal gehörten). Die Botschaft: Die Ukraine gibt es gar nicht, und es ist nur gerecht, wenn sie aufgeteilt wird, und sei es zu kleinen Teilen auch auf Nato-Staaten. Ihr bekommt auch euren Teil, heißt das, etwa an die Adresse von Faschisten in Ungarn.

Außerdem droht Medwedew dem Westen dauernd mit Atomschlägen. Und sagt auch schon einmal: "Russlands Grenzen enden nirgends." Der Mann ist natürlich ein Lakai Putins, mit dem er von 2008 bis 2012 formal die Ämter tauschte. Klingt nach Wahnsinn, aber es hat Methode. Man soll sich an die russische Grenzenlosigkeit gewöhnen. Die Grenzen Europas mit Gewalt zu verändern, das ist jetzt offizielle russische Ansage. Es gibt bei uns welche, die das immer noch nicht wahrhaben wollen. (Hans Rauscher, 7.3.2024)