Trump gibt Games, Internet und Videospielen Schuld an Amokläufen in Schulen.

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Im Zuge eines Amoklaufs an einer Schule im US-Bundesstaat Florida, bei dem 17 Menschen getötet wurde, hat US-Präsident Donald Trump bereits Schuldige ausgemacht: Das Internet, Videospiele und Filme. Bei einem Meeting im Weißen Haus kommentierte er das Massaker mit den Worten: "Wir müssen uns das Internet ansehen, da passieren zuhauf schlechte Dinge, die die Gemüter von unseren Jüngsten beeinträchtigen – wir müssen dagegen was tun".

Die Aussage von Trump im Wortlaut.

Videospiele und Filme

"Aber auch Videospiele. Ich höre immer öfter davon, dass die Gewalt in Games die Gedanken von jungen Menschen prägt. Wenn man einen Schritt weitergeht muss man das auch über Filme sagen. Du siehst diese Filme und sie sind alle so gewaltvoll – ein Kind kann das sehen, wenn kein Sex, dafür aber Gewalt involviert ist und möglicherweise brauchen wir da ein Ratingsystem", fügte Trump hinzu.

Trump twitterte bereits 2012 zu Videospielen.

"Gewalt in Spielen züchtet Monster heran"

Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass sich der neugewählte US-Präsident kritisch zu Videospielen äußert. Nach einem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School twitterte er, dass "die Gewalt in Spielen und Glorifizierung von Gewalt endlich enden muss". "Da werden Monster herangezüchtet", fügte er zu seinem Tweet hinzu.

US-Politiker will Spiele ab 17 höher besteuern

Aber auch anderswo wird Kritik an Videospielen laut. Ein weiterer US-Politiker forderte, dass man Spiele ab 17 Jahren spielbar sind und bei denen laut offizieller Klassifizierung Gewalt, Blut, Sex oder Kraftausdrücke enthalten sind, höher besteuern soll. Eine Steigerung von zehn Prozentpunkten schlägt er vor. Das Geld soll Schulen und Programmen zur geistigen Gesundheit zugutekommen.

Unterschiedliche Ergebnisse in der Wissenschaft

Der Einfluss von Videospielen auf Kinder und Jugendliche war bereits mehrmals Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. 2016 kam eine Studie mit 1.815 Probanden zu dem Schluss, dass Spiele mit Gewalt kaum Einfluss auf junge Menschen haben. Eine Langzeitbeobachtung aus dem Jahr 2014 kam wiederum zu einem anderen Ergebnis. Zwei Jahre lang wurden 3.000 Schüler untersucht mit dem Ergebnis, dass Kinder, die regelmäßig spielen eine höhere Gewaltbereitschaft aufweisen. Kürzlich kam eine weitere Studie wiederum zu dem Ergebnis, dass es keinen Zusammenhang hierbei gibt.

Trump fordert Bewaffnung von Lehrern

Allerdings gab es auch damals Kritik an dieser Untersuchung, da weitere Faktoren wie psychische Erkrankungen oder Gewalt in der Familie bei solchen Studien nicht miteinbezogen werden. Was Donald Trump mit Videospielen, Filmen und dem Internet vorhat, wird sich nun weisen. Im ersten Schritt forderte er, dass Lehrer an Schulen bewaffnet werden, um künftig Amokläufe zu verhindern. (dk, 23.02.2018)