Welches Betriebssystem wird auf Desktoprechnern am meisten verwendet? Was sind die derzeit beliebtesten Browser? iPhone oder doch Android? Statistiken zur Klärung dieser Fragen gibt es jede Menge. Doch wie so oft hängt das Ergebnis nicht zuletzt davon ab, welcher Blickpunkt angelegt wird. Variieren diese Zahlen doch regional stark. Nur weil ein Produkt weltweit dominiert, heißt das nicht, dass das in Österreich ebenso der Fall ist.

Gleichzeitig hat auch jede einzelne Website ihre spezifische Zielgruppe, deren Zahlen durchaus signifikant vom landesweiten Schnitt abweichen können. Vielen dürfte an dieser Stelle bereits klar sein, worauf all das hinausläuft: Im Folgenden soll ein Blick auf unsere eigenen Statistiken gelegt werden. Also: Wie sieht es mit den Vorlieben der Leserinnen und Leser von derStandard.at aus? Und so viel sei vorab verraten: Dabei zeigen sich durchaus interessante Auffälligkeiten.

Windows, Linux und viel Mac

Bei der Betriebssystemnutzung sind die Verhältnisse klar abgesteckt. Im Jahr 2023 kamen 68 Prozent aller Desktop- und Laptop-Zugriffe auf derStandard.at von einem Windows-Rechner. Dahinter folgt dann mit 24 Prozent macOS vor Linux mit sieben Prozent.

Ein Chromebook, auf dem Bildschirm ist die STANDARD-Seite zu sehen.
Windows-Rechner sind derzeit bei Standard-Leserinnen und -Lesern (noch) weiter verbreitet als Linux-basierte Systeme wie ChromeOS.
Proschofsky / STANDARD

Daran fällt zweierlei auf. Einerseits sind diese Verhältnisse wie einbetoniert. Seit Jahren schwanken sie gerade einmal im Bereich von ein bis zwei Prozentpunkten. So hat etwa Linux im Jahr 2023 etwas zugelegt, liegt bei den bisherigen Zahlen für 2024 aber wieder leicht niedriger. Wirklich relevant sind diese Verschiebungen aber wie gesagt ohnehin nicht.

Vor allem aber zeigt sich dabei etwas, das schon in früheren Jahren beobachtet werden konnte: eine sehr hohe Apple-Affinität der STANDARD-Leserinnen und -Leser. Im österreichweiten Schnitt kommt macOS nämlich derzeit nur auf etwas mehr als 14 Prozent Verbreitung. Die zusätzlichen zehn Prozentpunkte auf derStandard.at gehen praktisch 1:1 vom Windows-Anteil ab.

Smartphones

Ebenso stabil sind die Verhältnisse im mobilen Bereich: Seit Jahren beträgt das Verhältnis Android zur Apple-Welt – also iPhone und iPad – bei derStandard.at ziemlich exakt 2:1, im Jahr 2023 waren es 66 zu 34 Prozent. Das ist insofern bemerkenswert, als sich damit genau der umgekehrte Effekt zeigt, wie er eigentlich aus den Desktop-Zahlen zu erwarten wäre: Ist doch Android sogar (etwas) stärker repräsentiert, als es im österreichweiten Schnitt der Fall ist, wo das Google-Betriebssystem "nur" auf 60 Prozent kommt. Android schlägt sich also bei derStandard.at überdurchschnittlich gut.

Der richtige (?) Browser

Kommen wir zur Wahl des Browsers, und hier wird es fast schon bunt, gibt es doch zumindest am Desktop immerhin vier relevante Player. Die Spitzenposition in den Statistiken von derStandard.at nimmt – wie zu erwarten – Chrome ein. Der konkrete Wert liegt aber weit unter dem, was der Google-Browser anderenorts erreichen kann: 36 Prozent waren es 2023. Zum Vergleich: Österreichweit kommt Chrome derzeit auf fast 50 Prozent, im weltweiten Schnitt gar auf 66 Prozent.

Das liegt vor allem an einem Effekt, der sich schon in früheren Jahren immer wieder gezeigt hat: Die STANDARD-Community ist besonders Firefox-affin. Sie ist schon zu Internet-Explorer-Zeiten früh auf den Mozilla-Browser gewechselt und diesem über viele Jahre hinweg treu geblieben. So waren es denn auch 2023 noch immer satte 29 Prozent, die Firefox die Treue halten. Österreichweit liegt der Vergleichswert bei 18 Prozent.

Der Trend ist klar

Weniger erfreulich ist für Mozilla der Blick auf den langfristigen Trend, der nämlich deutlich nach unten zeigt. Noch 2020 lagen Chrome und Firefox bei derStandard.at mit 34 Prozent gleichauf, seitdem geht es kontinuierlich bergab für den Mozilla-Browser.

Chrome hat davon in den vergangenen Jahren aber nur leicht profitiert, ein deutliches Plus gab es hingegen für einen anderen Browser: Wurde Microsofts Edge im Jahr 2020 noch von nur neun Prozent der Userinnen und User verwendet, waren es 2023 schon 17 Prozent. Damit liegt er übrigens mittlerweile gleichauf mit Apples Safari, der auf denselben Wert kommt. Der Edge-Wert stimmt dabei fast genau mit dem österreichweiten Schnitt überein, während Safari – mit dem Blick auf die überdurchschnittliche Nutzung von macOS auf derStandard.at erwartbar – stark überrepräsentiert ist.

Der eiserne Griff des Duopols

Keinerlei Überraschungen gibt es bei dem Blick auf mobile Browser. Die Macht des Duopols von Apple und Google entfaltet hier ihre volle Wirkung. Chrome kam bei der Smartphone-Nutzung von derStandard.at im Jahr 2023 auf 60 Prozent, Safari auf 31 Prozent. Anders gesagt: Fast jede mit Android-Smartphone nutzt den Google-Browser, praktisch jeder mit iPhone Safari.

Andere Browser spielen im mobilen Bereich hingegen fast keine Rolle mehr. Gemeinsam machten Chrome und Safari im Vorjahr 91 Prozent der mobilen Zugriffe auf derStandard.at aus, in den vorläufigen Zahlen für 2024 ist dieser Wert mit 93 Prozent sogar noch höher. 2020 waren es noch "nur" 87 Prozent, die die beiden vereinen konnten. Bleibt abzuwarten, ob die aktuelle Regulierung durch den Digital Markets Act, der die verpflichtende Anzeige einer Browserwahl auf Smartphones vorschreibt, daran etwas ändern kann.

Mobil vs. Desktop?

Wäre noch die Frage nach dem allgemeinen Verhältnis zwischen mobilen Zugriffen und jenen von Desktopsystemen offen. Hielten sich diese 2018 noch fast die Waage, brachte die Covid-19-Pandemie hier innerhalb relativ kurzer Zeit eine massive Verschiebung: Bereits 2020 kamen 69 Prozent aller Zugriffe von Smartphones. Eine Verschiebung, die sich als nachhaltig erweisen sollte. Von einer kleineren Korrektur im Jahr 2021 abgesehen, ist das jenes Verhältnis, das sich bis heute hält.

Übrigens zeigt sich dabei auch, wie stark die Desktop- und Laptop-Nutzung mittlerweile vom Arbeitsalltag abhängig ist. An Wochenenden gibt es mittlerweile fast viermal so viele Zugriffe von mobilen Endgeräten wie von Windows und Co. (Andreas Proschofsky, 23.4.2024)