Caracas – Bei neuen Protesten gegen den venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro sind drei Demonstranten getötet worden. Ein Mann im Alter von 22 Jahren und zwei 19-Jährige seien am Montag im westlichen Bundesstaat Barinas erschossen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Protestwelle Anfang April auf 51.

Ein AFP-Reporter beobachtete, wie Demonstranten in der Stadt Barinas ein Regierungsgebäude und ein Polizeiauto in Brand setzten. Vize-Präsident Tareck El Aissami warf den Regierungsgegnern vor, Soldaten und Polizisten angegriffen sowie Geschäfte geplündert zu haben.

Tränengas gegen Demonstranten

In der Hauptstadt Caracas gingen etwa 20.000 Menschen auf die Straße, um gegen die "katastrophalen Zustände" in den venezolanischen Krankenhäusern zu protestieren. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Demonstranten vor.

Die Opposition in Venezuela kämpft seit Monaten für eine Volksabstimmung über eine Amtsenthebung Maduros. Sie macht ihn für die schwere Wirtschaftskrise in dem südamerikanischen Land verantwortlich, die zu dramatischen Versorgungsengpässen geführt hat.

Bei den Protesten gegen Maduro gibt es regelmäßig gewaltsame Zusammenstöße mit Toten und Verletzten. Regierung und Opposition machen sich gegenseitig für die Gewalt verantwortlich. Am Sonntag wurde in Caracas nach Angaben der Regierung ein junger Maduro-Anhänger verprügelt, mit Benzin übergossen und angezündet. Der Präsident erklärte im Fernsehen, der 21-Jährige habe sechs Stichwunden und schwere Brandverletzungen erlitten. (APA, 23.5.2017)