Wien – Mit einem Rekordergebnis im Rücken kann der Amag-Finanzvorstand sogar dem aktuell niedrigen Alupreis etwas Positives abgewinnen: Dadurch werde wohl der Umsatz gedrückt, aber wenigstens das Working Capital nicht hochgetrieben, sagte Gerald Mayer in der Bilanzpressekonferenz am Dienstag. Und das könne bei Vorräten in der Größenordnung von rund 200 Millionen Euro doch beträchtliche Ausmaße annehmen.

Dank starker Nachfrage seitens Luftfahrt- und Automobilbranche stieg der Absatz 2016 um sechs Prozent auf ein Allzeithoch von 405.900 Tonnen, womit die im oberösterreichischen Ranshofen ansässige Austria Metall AG die Delle des niedrigen Alupreises fast egalisiert hat.

Der bei einem von 913,3 auf 906,2 Millionen Euro gesunkenen Umsatz erwirtschaftete Gewinn stieg um 14 Prozent auf 46,3 Millionen Euro. An Betriebsergebnis (Ebit) blieben 73,0 Millionen Euro – um ein Drittel mehr als im Jahr 2015. Die Nettofinanzverschuldung des von der B&C-Stiftung kontrollierten Innviertler Aluherstellers.

Großaufträge

Das neue Kaltwalzwerk, das im Juni in Betrieb gehen soll, kommt der Amag gerade recht. "Darauf warten alle unsere Kunden schon", sagte Vorstandschef Helmut Wieser. Großaufträge bei Magna in Graz und Erweiterungsinvestitionen der Autobauer in der Slowakei halten den Absatz auf Trab, zumal mit den Elektroautos der Alu-Anteil bei Fahrzeugen deutlich steigt. Außerdem ziehe die weltweite Nachfrage nach Primäraluminium an. Vorbehaltlich der Rohstoffpreis- und Wechselkursentwicklung – Amag zahlt das Rohmaterial bei Alouette in Kanada in US-Dollar – will Wieser heuer ein Ergebnis auf dem Niveau von 2016 erwirtschaften.

Alles in allem gute Voraussetzungen um die den Ausbauprogrammen "Amag 2014" und "Amag 2020" unterstellten Produktionskapazitäten bis 2020 tatsächlich zu erreichen.

Wie berichtet, investiert Amag mehr als eine halbe Milliarde Euro. Der Vollauslastung näherten sich die Kapazitäten schrittweise, sagt der für Forschung zuständige Amag-Vorstand Helmut Kaufmann. Beim Bau des Walzwerks liege man über Plan, daher seien die Investitionen heuer mit 145 Mio. Euro etwas niedriger als im Vorjahr. Mittelfristig kämen 450 neue Arbeitsplätze ins Innviertel, was freilich Vorleistungen und Kosten verursache, weil Personal auf modernste Technik zu schulen ist.

Die Investitionszuwachsprämie der Regierung kommt für die Amag vermutlich zu spät, der Ausbau ist bereits in Gang. Man hätte von einer vorzeitigen Abschreibungsmöglichkeit mehr gehabt, aber die kommt nicht. (ung, 28.2.2017)