Derzeit müssen in Schulen, an denen die Mehrzahl der Schüler einem christlichen Religionsbekenntnis angehört, in allen Klassenräumen Kreuze hängen.

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Wien – Die ÖVP spricht sich gegen eine Verlagerung der Entscheidung über Kreuze in den Klassenzimmern in die Autonomie der Schulen aus. "Das Kreuz gehört ins Klassenzimmer", betonte Klubobmann Reinhold Lopatka am Donnerstag in einer Aussendung. Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) hatte sich zuletzt in der ORF-"Pressestunde" dafür ausgesprochen, die Schulstandorte darüber entscheiden zu lassen. Am Donnerstag ruderte das Ministerium allerdings zurück: "Wir haben keine Pläne, etwas umzustellen", hieß es auf APA-Anfrage.

Derzeit müssen in Schulen, an denen die Mehrzahl der Schüler einem christlichen Religionsbekenntnis angehört, in allen Klassenräumen Kreuze hängen. Für Pflichtschulen kann es je nach Bundesland eigene Regeln geben – so geben etwa einige Länder unabhängig von der Zahl der christlichen Schüler jedenfalls ein Kreuz vor. Wo weniger als die Hälfte der Schüler Christen sind, müssen die Kreuze aber nicht unbedingt abgehängt werden, hat das Bildungsministerium zuletzt festgehalten. In diesem Fall "dürfen" Kreuze angebracht werden, weil es sich laut Verfassungsgerichtshof nicht nur um ein religiöses, sondern auch um ein "Symbol der abendländischen Geschichte" handle. In diesem Fall trifft die Schule also jetzt schon selbst die Entscheidung.

"So wie das derzeit gesetzlich geregelt ist, ist das okay für mich. Ich halte nichts davon, demnächst in jeder Schule eine Kreuz-Debatte zu starten, wenn das autonom an den Schulen entschieden werden soll", so Lopatka im "Kurier" vom Donnerstag. (APA, 27.10.2016)