Wiener Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky will die schulautonomen Ferientage reformieren.

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Wien – Der Wiener Stadtschulratspräsident Jürgen Czernohorszky spricht sich für eine Reform der schulautonomen Tage aus. Derzeit werden zwei der insgesamt vier bis fünf freien Tage vom Bundesland vorgegeben. Die restlichen Tage suchen sich die Schulen selbst aus. Czernohorszky schlägt laut "Radio Wien" vor, dass diese "Resttage" entweder künftig im ganzen Bundesland einheitlich geregelt werden oder dass sich die Familien selbst aussuchen können, wann ihre Kinder freihaben. "So wie Arbeitnehmer sich an unterschiedlichen Tagen freinehmen können."

Diskutiert wird über schulautonome Tage regelmäßig im Herbst um den Nationalfeiertag bzw. Allerheiligen sowie anlässlich der Zwickeltage um Christi Himmelfahrt und Fronleichnam. Derzeit werden zwei vom Landesschulrat bzw. dem Wiener Stadtschulrat zentral verordnet. In Wien sind das im Schuljahr 2016/17 der 31. Oktober und der 26. Mai. Die restlichen werden von Eltern, Lehrern und Schülern an der Schule festgelegt. So entstehen etwa künstliche Herbstferien oder unterschiedliche Ferientage an den Schulen mit dementsprechenden Betreuungsproblemen für Eltern mit Kindern an unterschiedlichen Schulen.

Schularbeitstage ausgenommen

Künftig sollten nach dem Vorschlag Czernohorszkys entweder alle schulautonomen Tage bundeslandweit vorgegeben werden oder die Familien selbst entscheiden, an welchen restlichen zwei bzw. drei Tagen die Kinder freinehmen. Flankiert werden müsse dieses System von Kriterien wie etwa, dass keine Schularbeits- oder Testtage freigenommen werden dürften. Ansonsten sieht er keine Probleme in der Praxis – Kinder würden schließlich auch an unterschiedlichen Tagen krank und versäumten Schultage.

Entschieden wird diese Frage auf Bundesebene. Im Bildungsministerium plant man derzeit aber keine Änderungen. Im Zuge der geplanten Schulcluster, in denen sich zwei bis acht Schulen zusammenschließen sollen, werde es zu einer besseren Abstimmung der schulautonomen Tage kommen und damit zu weniger Betreuungsproblemen der betroffenen Eltern. (APA, red, 25.10.2016)