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Stein des Anstoßes: Maggi-Nudeln in Indien.

Foto: AP /Anupam Nath

Neu-Delhi – Im Streit um mutmaßlich mit Blei vergiftete Maggi-Nudeln hat die indische Regierung Schadenersatzklage in Millionenhöhe gegen den Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé eingebracht. Dies bestätigte das nationale Verbrauchergericht NCDRC am Montag. Das in Indien beliebte Fertiggericht darf dort seit Juni nicht mehr verkauft werden. Tests der Lebensmittelaufsicht hatten zu hohe Bleiwerte ergeben.

Das Konsumentenschutzministerium wirft Nestlé vor, Käufer mit seiner Behauptung in die Irre geführt zu haben, bei den Nudeln handle es sich um eine gesunde Zwischenmahlzeit. Als Schadensersatz verlangt das Ministerium rund 90 Millionen Euro. "Das Gericht hat unsere Beschwerde akzeptiert und Nestlé aufgefordert, sich zu den Vorwürfen zu äußern," sagte die Anwältin Mrinalini Sen. Die Verhandlung soll am 30. September stattfinden.

Laut dem Nestlé-Sprecher für Indien, Himanshu Manglik, hat der Konzern noch keine Benachrichtigung erhalten. Das hohe Gericht in Mumbai hatte in der vergangenen Woche das Verkaufsverbot für die Nudeln für ungültig erklärt, zugleich aber neue Tests angeordnet, bevor das Fertiggericht in die Geschäfte zurückkehren darf. Nestlé erklärte mehrfach, bei eigenen Tests seien alle vorgegebenen Werte eingehalten worden. Zu diesen Ergebnissen kamen auch Labors in Singapur, den USA und Großbritannien. (APA, 17.8.2015)