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"Hello Barbie": ein Spielzeug, das schon vor seinem Erscheinen viel Kritik erntet.

Foto: Mark Lennihan / AP

Geht es nach dem Spielehersteller Mattel, folgt dem "Internet der Dinge" das "Internet der Spielzeuge" als nächster großer Trend. Arbeite das Unternehmen doch derzeit an einer neuen Version der Barbie, die die Spielzimmer revolutionieren soll, wie die "New York Times" berichtet.

Hello!

Bereits ab Herbst soll mit "Hello Barbie" eine Version der Puppe verkauft werden, die auf Fragen der Kinder reagieren kann – ähnlich wie es Siri, Cortana oder Google Now im Smartphone-Bereich tun. Zudem soll sie sich aber auch den Vorlieben der Kinder anpassen, und so mit der Zeit immer besser auf deren Interessen optimierte Antworten liefern.

ToyTalk

Für die Entwicklung der dahinter stehenden Technologie zeichnet eine Firma namens ToyTalk verantwortlich. Das 2011 gegründete Unternehmen hat dabei einschlägige Erfahrung. Bisher konzentrierte man sich vor allem auf die Herstellung von Spielen, bei denen virtuelle Charakter mit den Kindern Sprachkonversationen führen können.

Ein erster Blick auf "Hello Barbie" von Chip Chick.
Chip Chick

Es wachse gerade die erste Generation heran, für die Spracheingabe vollkommen selbstverständlich sein wird, zeigt sich ToyTalk überzeugt. Die Kinder sehen, wie ihre Eltern mit immer mehr Geräten per Sprache kommunizieren –- und wollen dies natürlich auch selbst können.

Studie

Eine aktuelle Studie der Georgetown University kann solch personalisierten Spielzeugen durchaus etwas abgewinnen. Demnach würden Kinder, die mit auf sie angepassten Spielzeugen aufwachsen, besser bei Mathematikaufgaben abschneiden als jene, die generische Spielsachen verwenden.

Kritik

Allerdings sehen längst nicht alle solche Entwicklungen positiv. So hat die erste Ankündigung von "Hello Barbie" bereits vor einigen Wochen für Aufregung gesorgt. Die "Kampagne für eine werbefreie Kindheit" aus Boston forderte etwa Mattel umgehend zur Einstellung des Projekts auf.

Datenschutz?

Auch Datenschützer hegen ernsthafte Bedenken, werden dabei doch die Spracheingaben der Kinder per WLAN an einen Server des Herstellers geschickt und analysiert, um die richtige Antwort zu finden. Insofern formulierte etwa die American Civil Liberties Union (ACLU) einige Fragen an Mattel: "Wie lange werden die Daten gespeichert, was wird genau aufgezeichnet und mit wem werden diese Informationen geteilt?", wollte man wissen.

Allgemeinplätze

Mattel geht darauf bisher nicht im Detail ein. Stattdessen betont man allgemein, dass man sicherstellen werde, dass die Daten sicher gespeichert werden und unautorisierte Nutzer darauf keinen Zugriff haben.

Entscheidung

Schlussendlich müssen aber ohnehin die Konsumenten entscheiden, ob es sich bei "Hello Barbie" um die logische Weiterentwicklung der Spielzeugwelt handelt oder doch eher um eine Form der Überwachung, die in Kinderzimmern nichts verloren hat. (red, 30.3.2015)