Wien - Auf Bundesebene zeigen sich die im Parlament vertretenen Parteien zufrieden mit dem Ausgang der Gemeinderatswahl in Niederösterreich. Jede Partei konnte dem Urnengang positive Aspekte abgewinnen. In der Einschätzung der Tragweite der Resultate über die kommunale Ebene hinaus waren die Meinungen indes geteilt.

Darabos: Kein bundesweiter Trend

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos etwa betonte, dass sich "kein bundesweiter Trend ablesen" lasse. "Gemeinderatswahlen folgen ihren eigenen Gesetzen." Das Abschneiden der Sozialdemokratie bezeichnete er als "respektabel". Die SPÖ werde wohl die Zahl ihrer Bürgermeister halten können und leicht verlieren - angesichts einer Rekordzahl von Listen und der Neos als neuen Kandidaten sei dies "ein durchaus achtbares Resultat".

Gratulation von ÖVP

Euphorischer klangen Darabos' ÖVP-Gegenüber Gernot Blümel und ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner. Sie gratulierten der Volkspartei Niederösterreich in separaten Aussendungen einhellig zum "eindrucksvollen Wahlerfolg". Mitterlehner freute sich besonders über "die starken ÖVP-Ergebnisse in Städten, Ballungszentren und ehemaligen SPÖ-Hochburgen". Der direkte Kontakt zu den Wählern mache sich bezahlt, so die beiden VP-Politiker.

FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache sprach von einem "schönen Wahlerfolg" für seine Partei. Er sehe sehr wohl einen Trend für die kommenden Wahlgänge - und zwar nach oben. Ende 2015 werde die politische Landkarte "massiv blau umgefärbt" sein, prophezeite er.

Glawischnig sieht Trend zu Grünen

Die Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig sieht auch einen Trend, und zwar "in Richtung grünes Gestalten" im Flächenbundesland Niederösterreich. Ihre Partei sei in mehreren Bezirkshauptstädten zweitstärkste Partei geworden und würde insgesamt mit rund 90 zusätzlichen Gemeinderäten aus der Wahl gehen, schätzte sie.

Hoch erfreut waren die Neos über ihr Abschneiden, von denen sie sich Motivation erwarten: "Wurzeln auf Gemeindeebene geben Schub", twitterte Parteichef Matthias Strolz und gratulierte den "rund 30 neuen" Mandataren. Bundesgeschäftsführer Feri Thierry gab "Wir kommen an" als Fazit des Wahltags aus. In mehr als der Hälfte der Gemeinden habe man den Einzug auf Anhieb geschafft. (APA)