Frankfurt – Die Tarifverhandlungen der Lufthansa über neue Pensionsregelungen für die 18.000 Flugbegleiter sind geplatzt. Damit droht der Fluglinie, die sich seit dem vergangenen Frühjahr einen harten Tarifkampf mit ihren Piloten liefert, neuer Ärger. Die Kabinen-Gewerkschaft Ufo erklärte am Montag, auch nach langen Verhandlungen habe sich kein Kompromiss ergeben. Die Gespräche über die Übergangsversorgung seien am Freitag daher für gescheitert erklärt worden. Beide Seiten hätten sich anschließend auf eine Schlichtung geeinigt, für die nun ein geeigneter Vermittler gefunden werden müsse. Ein Lufthansa-Sprecher sagte, mit dem Schritt habe man eventuelle Streiks vorerst abwenden können. Nun gehe es darum, die Altersversorgung der Mitarbeiter trotz niedriger Zinsen und längerer Rentendauer zukunftssicher zu gestalten.

Ufo setzt in den seit April laufenden Tarifverhandlungen nicht nur auf Gespräche. Derzeit sind die Mitglieder bis Ende des Monats zu einer Urabstimmung aufgerufen. "Wir wollen mit dem Ergebnis der Urabstimmung in der Schlichtung Druck aufbauen", sagte Ufo-Chef Nicoley Baublies zu Reuters. Die eigentlichen Schlichtungsgespräche könnten dann in der zweiten Februarhälfte beginnen. Falls die Lufthansa noch weitere der zahlreichen Themen, über die die beiden Tarifparteien derzeit sprechen, blockiere, könne es zu Streiks kommen, erklärte er. Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn für die kommenden zwei Jahre. Ufo hatte die Lufthansa vor zweieinhalb Jahren schon bestreikt. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft stemmt sich ebenso wie die Piloten prinzipiell gegen den Sparkurs der größten deutschen Airline, ist dabei aber im Vergleich zu den Cockpit-Angestellten in anderen Punkten kompromissbereit. So gab Ufo einem neuen Lufthansa-Langstreckenkonzept für touristische Ziele den Segen. (Reuters, 19.1.2015)