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Die Aufnahme von der Bucht bei Taiji stammt vom Jänner dieses Jahres. Zwischen September und April holen japanische Fischer hunderte Meeressäuger aus dem Meer.

Foto: AP Photo/Sea Shepherd Conservation Society

Tokio - Im japanischen Küstenort Taiji im Süden der Insel Honshū wurden die ersten Delfine der neuen Jagdsaison geschlachtet. Wie die Umweltschutzorganisation Sea Shepherd am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter unter dem Namen @CoveGuardians mitteilte, seien acht bis neun Risso-Delfine, darunter ein Jungtier, getötet worden.

Die Aktivisten berichten live von einer Bucht, wo Taijis Fischer alljährlich Delfine zusammentreiben. Die schönsten Exemplare werden im Auftrag von Delfinarien im In- und Ausland aussortiert. Die übrigen werden in einer Nachbarbucht abgeschlachtet.

"Japanische Esskultur", obwohl kaum jemand Delfin verspeist

Der Ort war durch den Oscar-gekrönten Dokumentarfilm "Die Bucht" über das Gemetzel zu trauriger Berühmtheit gelangt. Die alljährlich zwischen September und März stattfindende Jagd auf die Delfine stößt auf weltweite Empörung. Japan verteidigt das Treiben damit, dass dies zur japanischen Esskultur gehöre und "historische Tradition" habe. Tatsache ist aber auch, dass die meisten Japaner kaum Delfine essen.

Belastetes Fleisch

Umweltschützer verweisen darauf, dass das Fleisch der Tiere hochgradig mit Quecksilber belastet sei. Dennoch geht die Jagd auf die Delfine weiter: Zum einen sehen die Fischer Delfine als Konkurrenten, da sie Fisch fressen. Zum anderen lockt das lukrative Geschäft mit lebenden Tieren für die Delfinarien in aller Welt. (APA/red, derStandard.at, 16.09.2014)