Nützlicher Nager: Die afrikanische Riesenhamsterratte.

Foto: Apopo

Maputo - Der Mosambikanische Bürgerkrieg 1977-1992, der rund 900.000 Menschen das Leben kostete, wirkt bis heute nach. Auch durch die zahlreichen Landminen, die über zwanzig Jahre nach Ende des Krieges noch immer nicht vollständig entschärft wurden und alljährlich Todesopfer fordern.

Durch internationale Verträge (Ottawa Konvention) hatte sich der südostafrikanische Staat 1997 dazu verpflichtet, binnen zehn Jahren sämtliche Landminen zu beseitigen, die Frist wurde jedoch mehrmals verlängert. Umgesetzt wurde die Verpflichtung nach offiziellen Angaben bis 2010 in 63 von 128 Distrikten des Landes.

Rund 2,5 Quadratkilometer Land konnten im vergangenen Jahr allein durch die Hilfe eines afrikanischen Nagetiers entmint werden: der Riesenhamsterratte (Cricetomys). Seit einigen Jahren trainiert die belgische NGO Apopo die Tiere höchst erfolgreich zur Minensuche.

Die vergleichsweise großen Nagetiere - männliche Riesenhamsterratten erreichen ein Gewicht von etwa 2,5 Kilogramm - eignen sich für derartige Einsätze bestens: Sie verfügen über einen ausgeprägten Geruchssinn, Züchtung, Ernährung und Transport sind im Vergleich zu Suchhunden einfacher und günstiger und sie lösen durch ihr Körpergewicht noch keine Minen aus. Die Ausbildung der Spürratten dauert sechs bis zwölf Monate. Wie man sich das Training vorstellen kann, ist im Video zu sehen.

 Youtube: A Day in the Life of a HeroRAT-in-Training

--> Guardian: "Giant rats put noses to work on Mozambique's landmines"

(dare, derStandard.at, 26.1.2014)