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Dieses kleine Spielzeug-U-Boot tut, was es soll: durchs Wasser gleiten. Spaniens Marine wartet auf die neuen vier U-Boote für die Flotte.

Foto: AP/Koji Sasahara

Spanien kämpft mit einem sinkenden Schiff. Genauer gesagt, mit mehreren sinkenden U-Booten. Jetzt könnte man einwenden, ein U-Boot sei genau dafür gemacht, fürs Sinken. So hat die spanische Regierung vier neue U-Boote bestellt. 2,2 Milliarden Euro sollte das Quartett aus den sogenannten S-80 kosten. Doch nun musste die Werft Navantia einräumen, dass es ein Problem gibt.

Die S-80 ist zu schwer. Um die 100 Tonnen wiegt das Meeres-Ungetüm zu viel. Bei einem Gesamtgewicht von 2.200 Tonnen scheint das eine Kleinigkeit zu sein. Ist es aber nicht. Die U-Boote laufen mit dem Speck Gefahr, nicht elegant durch das Wasser zu gleiten, sondern wie Steine am Meeresboden zu landen. Keine gute Aussicht für modernes Kriegsgerät. 530 Millionen Euro hat das spanische Verteidigungsministerium bereits bezahlt, als klar wurde, dass die S-80 so nicht zur Verteidigung des Landes beitragen kann. Das berichten spanische Medien.

Nachjustieren

Es muss nachjustiert werden. Entweder wird das Boot verlängert, um so das Gewicht tragen zu können, oder das U-Boot muss abspecken. Darüber entscheidet das Verteidigungsministerium. Sicher ist nur eins: Damit wird die Flotte teurer als geplant. Und das erste S-80 U-Boot läuft 2016 oder 2017 um ein bis zwei Jahre später aus als geplant.

Der Chef der Werft Navantia verteidigte seine Mitarbeiter. In der Werft in Cartagena habe man gut gearbeitet, andere unqualifizierte Menschen seien Schuld an der Misere. Das dürfte wohl eine Spitze gegen das Verteidigungsministerium sein, schließlich habe es immer neue Wünsche von dieser Seite gegeben, so der Werft-Chef. (rom, derStandard.at, 22.5.2013)