Beim Landesschulrat für Steiermark ist man für Zwischenfälle wie jenen am Dienstag in Kapfenberg, bei dem ein Mädchen einen Schulkollegen im Streit mit einem Messer verletzt hat, sensibilisiert. Erst vor Wochen habe man ein Rundschreiben an die Schulen herausgegeben. Darin werde darauf aufmerksam gemacht, dass das Lehrpersonal sensibel für Entwicklungen in sozialen Netzwerken sein soll, so der Abteilungsleiter für Schulpsychologie-Bildungsberatung im Landesschulrat Steiermark, Josef Zollneritsch, am Mittwoch auf APA-Anfrage.

Verantwortung

Dieses Thema müsse mit größter Aufmerksamkeit verfolgt werden, sagte Zollneritsch. Allerdings müsse man sagen, dass man da erst am Beginn stehe. Das Thema soziale Netzwerke und Mobbing müsse auch in die Pädagogik einfließen und die Eltern gehörten ebenfalls miteinbezogen. "Viele Eltern sind ja leider ratlos und oft auch unwissend, was die Vorgänge in sozialen Netzwerken und Kommunikationsplattformen betrifft ", so der klinische Psychologe. Hier müsste angesetzt werden. Es gehe aber auch darum, die Schüler nicht aus ihrer Verantwortung zu entlassen, wie mit Äußerungen auf solchen Plattformen umzugehen sei und was diese anrichten könnten. Bei der Betreuung der Schüler der Kapfenberger Schule sei diese Thematik auch "selbstverständlich behandelt worden", sagte Zollneritsch.

In dem Rundschreiben seien auch Kontaktadressen von Fachleuten für Vorträge u. ä. angegeben worden, so der Abteilungsleiter, da "wir das nicht selbst machen". Dazu gehörten u.a. die Vorträge des Sozial- und Berufspädagogen und diplomierten Programmierers Klaus Strassegger, die unter dem Namen "Social Media Tour" firmierten und in denen über die Gefahren des "Cyber-Mobbings" informiert werde.

Außerdem stehe mit der Polizistin Alexandra Adorjan eine ausgebildete Suchtpräventionsbeamtin beim Landespolizeikommando Steiermark zur Verfügung, die sich auf das Thema Computersucht-Facebook und Gefahren im Internet spezialisiert hat. Sie hält auf Anfrage von Institutionen Vorträge an Schulen sowie auch Spitälern zum Thema. (APA, 8.5. 2013)