Wien - Da immer mehr Wetterextreme zu beobachten sind, und diese in der Landwirtschaft hohe Schäden verursachen, setzt die Österreichische Hagelversicherung auf "mehr Versicherungsbreite", wie Kurt Weinberger, Chef der Hagelversicherung betont.

Neben der Ausweitung der versicherten Agrarfläche von 45 Prozent von vor fünf Jahren auf 85 Prozent sind dies immer häufiger öffentliche Zuschüsse. Weinberger nennt dies "PPP"-Modell, Private Public Partnership. So sind zuletzt 32 Millionen Euro von Bund und Ländern in die Kalkulationen der Hagelversicherung geflossen. In Niederösterreich wird für heuer mehr als fünf Millionen Euro zugezahlt, berichtet der niederösterreichische Agrarlandesrat, Stephan Pernkopf (ÖVP). Damit trage das Land gemeinsam dem Bund die Hälfte der Prämienkosten. "Es geht darum, dass diese Versicherungen leistbar bleiben" erläutert Pernkopf.

Auch international gehe es angesichts der zunehmenden Wetterextreme in diese Richtung. In den USA werden mittlerweile 60 Prozent der Versicherungsprämien vom Staat aufgewendet. In der EU, wo jedes Land seine eigenen Versicherungssysteme für die Landwirte hat, sei eine einheitliche Lösung diskutiert worden, berichtet Pernkopf. Allerdings wäre eine EU-weite Lösung auf Kosten der Agrarförderungen gegangen, weshalb er sich dagegen ausgesprochen habe. Im Vorjahr waren in Österreich 320.000 Hektar Fläche durch Wetterextreme betroffen. Der Gesamtschaden für die Landwirtschaft lag bei mehr als 125 Millionen Euro. Das Hagelunwetter vom Wochenende in Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark hat Schäden von 700.000 Euro angerichtet. (ruz, DER STANDARD, 7.5.2013)