Reporter ohne Grenzen stuft Ägypten im jüngsten Pressefreiheitsranking gleich um 39 Plätze schlechter ein als im Vorjahr. Schärfere Notstandsgesetze und unverhältnismäßige Gewalt gegen Journalisten führt die Pressefreiheitorganisation als Gründe an. Platz eins belegen Finnland und Norwegen. Syrien, wo Zensur, Überwachung und willkürliche Gewalt die Arbeit von Journalisten nahezu unmöglich machen, fiel auf Platz 176. Schlusslichter des Rankings sind Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea. Die USA fielen um 27 Positionen auf Platz 47 ab, weil die Polizei die Berichterstattung über die Occupy-Proteste laut RSF-Bericht behindert habe.

Österreich auf Platz fünf

Österreich verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um zwei Plätze und rangiert auf Rang fünf. Grund für Jubel besteht für Österreich laut Rubina Möhring von Reporter ohne Grenzen Österreich (ROG) jedoch nicht: An der Pressefreiheit habe sich hierzulande nichts Wesentliches verändert, erklärte sie. Als positiv betrachtet RSF im Jahr 2011 den neuen Spartenkanal ORF III. "Die versuchte politische Einflussnahme auf Postenbesetzungen im ORF" werde erst im nächsten Ranking "sicherlich seinen Niederschlag finden". Da das Beobachtungs- und Bewertungssystem im aktuellen Bericht geändert worden sei, könnten die Daten nicht mit dem vorigen Jahr verglichen werden, so Möhring. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 26.1.2012/APA)