Der italienische Medienunternehmer Francesco Di Stefano, Besitzer des TV-Kanals Europa 7, fordert beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßburg eine Entschädigung vom italienischen Staat in Höhe von zwi Milliarden Euro. Di Stefano verlangt eine Verurteilung der italienischen Regierung in einem langjährigen Streit um die Zuteilung von Fernseh-Funkfrequenzen.

Wichtiges Thema ist dabei, dass einer der drei landesweit empfangbaren TV-Kanäle aus dem Mediaset-Konzern um Premier Silvio Berlusconi, Rete4, jahrelang analog senden durfte, obschon ihm der Staat nie Frequenzen zugeteilt hatte. Di Stefano behauptet, dass bestehende Kanäle jahrelang durch Übergangsregelungen und durch ein unter der Regierung Berlusconi verabschiedetes Mediengesetz vor neuen Konkurrenten geschützt wurden.

Di Stefano hatte 1999 für seinen Kanal Europa 7 eine Sendekonzession, doch keine entsprechenden Frequenzen erhalten, da diese in der Folge von Berlusconis Rete4 weiter benutzt werden durfte. Daraufhin entschloss sich Europa 7 vom italienischen Staat eine Entschädigung von 2 Mrd. Euro zu verlangen. "Ich erwarte mir vom Gericht in Straßburg eine vorbildhafte Strafe", sagte Di Stefano nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA am Mittwoch. (APA)