London - Der Tod des 29-jährigen Familienvaters Mark Duggan durch eine Polizeikugel war der Auslöser für die gewalttätigen Ausschreitungen im Stadtviertel Tottenham im Norden Londons (derStandard.at berichtete). Scotland Yard gab nun bekannt, dass eine Untersuchung der Independent Police Commission (IPCC) ergeben habe, dass Duggan nicht auf die Polizisten geschossen habe. Das berichten mehrere britische Medien.

Die Polizei hatte vergangene Woche angegeben, aus Notwehr auf Duggan geschossen zu haben, nachdem dieser das Feuer auf die Beamten eröffnet habe. Laut Angaben der Polizei soll ein Beamter nur aus Glück überlebt haben, weil die Kugel aus Duggans Waffe von seinem Funkgerät gestoppt wurde.

Diese Version wurde von Scotland Yard  nun revidiert: Am Tatort wurde eine Handfeuerwaffe gefunden, die nicht der Polizei gehört. Es wurden aber keine Geschosse aus der Waffe gefunden.

Duggans Familie hatte am Samstag dazu aufgerufen, sich als Zeichen gegen die Polizei zu versammeln. Was als friedliche Demonstration begann, endete in gewalttätigen Ausschreitungen. Die Krawalle breiteten sich von Tottenham auf andere Stadtteile aus. (red, derStandard.at, 10.8.2011)