Gaza/Tel Aviv - Dutzende Palästinenser aus dem Gazastreifen haben am Samstag den erst vor einer Woche geöffneten Grenzübergang zu Ägypten gestürmt. Auslöser der Proteste war eine von Ägypten nicht angekündigte vorübergehende Schließung der Grenzabfertigung in Rafah.

Knapp 200 verärgerte Palästinenser, die bereits auf palästinensischer Seite abgefertigt worden waren, saßen vor dem ägyptischen Einreiseterminal fest. Ägyptische Sicherheitskräfte drängten Palästinenser dann mit Gewalt aus der Halle. Ägypten öffnete den Grenzübergang Rafah erst am Samstagnachmittag wieder für den Personenverkehr. Es ist der einzige Übergang zum Gazastreifen, der nicht von Israel kontrolliert wird.

Keine Gründe

Ägypten habe keinerlei Gründe für die Schließung des Grenzüberganges Rafah angegeben, teilte die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas-Organisation mit. Von ägyptischer Seite hieß es, dass Bau- und Renovierungsarbeiten durchgeführt werden mussten.

Ägypten hatte nach knapp vierjähriger Unterbrechung am Samstag vergangener Woche seinen Grenzübergang unbefristet für den Personenverkehr geöffnet. Nach kurzer Freude kam auf palästinensischer Seite schnell Verärgerung hoch.

Zuerst warf die Hamas Ägypten vor, nur rund 350 Palästinenser pro Tag abzufertigen. Danach beklagte die Hamas, dass die Abfertigung von Reisenden nahezu zum Stillstand gekommen sei. Ägypten habe dafür technische Probleme angeführt, hieß es in Gaza. (APA)