Gutenstein - Passend zu den Schiele-Bildern im Hintergrund hat Ernst Neuspiel, Intendant der Festspiele Gutenstein, am Mittwochvormittag im Wiener Leopold Museum gemeinsam mit dem Leading Team die diesjährige Produktion vorgestellt. Am 8. Juli gelangt nämlich "Egon Schiele - Das Musical" im wetterfesten Gutensteiner Theaterzelt zur Uraufführung.

Anders als im vor zwei Jahren aufgeführten Klimt-Musical wird die Geschichte an einem in der Gegenwart spielenden Handlungsbogen festgemacht. Autorin Sissy Gruber über das Spezifikum der Story: "Egon Schiele kommt gar nicht vor." Gruber: "Ein junger Mann im Wien von heute ist von seinem Werk so in den Bann gezogen, dass Schiele praktisch von ihm Besitz ergreift." Neuspiel versprach ein "mit Mystery- und Thrillerelementen dicht gewobenes, kraftvolles Porträt des wahrscheinlich größten jugendlichen Anti-Helden, den Österreich je hervorgebracht hat", und dies "in aktueller Sprache in Wort und Musik". Für die musikalische Gestaltung ist wieder Gerald Gratzer zuständig, der gitarrenlastig-erdigen Rock-Pop in Aussicht stellt. Die Songlyrics steuert Birgit Nawrata bei.

"Die Story ist relativ kompliziert", räumte Regisseur Dean Welterlen ein, der von einem "Wahnsinnsprojekt" sprach: "Wir erzählen keine glatte Biografie von Schiele, sondern verbinden seine Werke, Visionen, Erlebnisse und Hintergründe in einer modernen, hoch emotionalen Liebes- und Selbstfindungsgeschichte. Immer wieder wird gewechselt zwischen dem Hier und Jetzt und der sogenannten Anderswelt der Schiele-Figuren." Kürzer brachte es Choreograph Cedric Lee Bradley auf den Punkt: "Es wird schräg. Und geil!" Unterstützt wird Welterlens Regiekonzept durch Eduard Neversals High-Tech-Bühnenbild mit LED-Videowand, modernster Lichttechnik und multifunktionalen Bühnenmodulen. In den Hauptrollen wirken Markus Neugebauer, Franziska Schuster und Sabine Neibersch mit. (APA)